Drei bis Sechs Jahre: 

Vorlesen und die Sendung mit der Maus

Lesen Sie Ihrem Kind in diesem Alter regelmäßig vor. Machen Sie daraus ein tägliches Miteinander zu einer festen Lesezeit, ein Ritual, auf das Sie sich genauso freuen wie das Kind. Im Alter von drei bis sechs Jahren sind auch Hörspiele eine interessante Abwechslung. Insgesamt sollten die Kinder aber in diesem Kita-Alter nicht mehr als 45 Minuten Musik oder Texte hören und nicht mehr als 30 Minuten fern- oder Videos sehen. 

Kita-Kinder können noch nicht selbstständig darüber entscheiden, welche Sendungen für ihr Alter gedacht sind. Altersgerecht sind zum Beispiel die Sesamstraße, die Sendung mit der Maus oder das Sandmännchen, die häufig auch als App verfügbar sind. Der Kinderkanal bietet eine breite Palette an Sendungen für alle Altersgruppen. 

Altersgerechte Programme können durchaus die Wahrnehmung schulen, die Entwicklung der Sprache fördern und eine breitere Vorstellung von der Welt schaffen. Auch dabei sollten Sie vor allem die Nähe und den Austausch mit Ihrem Kind suchen und das Fernsehen zu einer gemeinsamen Sache machen. Danach sollten die Kinder sich erst einmal austoben können. 

Spiel und Lern-Apps 

Am besten lernen Kinder durch unstrukturiertes Spiel, bei dem sie allein oder mit anderen die Welt entdecken. Aber je älter die Kinder werden, desto häufiger nutzen auch Kitas strukturierte Spiele, um die Kinder auf die Schule vorzubereiten. Eine Ergänzung dazu sind Lern-Apps für das Smartphone oder Tablet. Wir wissen bisher noch zu wenig, wie gut sie sind, um Worte zu lernen, rechnen zu üben oder das räumliche Vorstellungsvermögen zu entwickeln. Seien Sie deshalb kritisch, welche Apps Sie nutzen. Die Apps sollten dem Kind Zeit lassen, keinen Zeitdruck aufbauen und auch Pausen zwischen den Übungen machen. Auch die »Sendung mit der Maus« bietet spielerische Übungen, die Wahrnehmung und Denken schulen. Probieren Sie die Apps ohne Ihr Kind aus und spielen Sie sie auch wiederum gemeinsam mit ihm.

Nicht das Kind ablenken, um selbst ungestört zu sein

Es ist verführerisch, das Kind mit einer App oder einer Sendung zu beschäftigen, um mal zehn Minuten Ruhe zu haben oder telefonieren zu können. Eltern haben verständlicherweise immer wieder das Gefühl, nichts mehr in Ruhe erledigen zu können. Darum ist es verführerisch, das Kind mit dem Smartphone zu beschäftigen, weil es dann erst einmal beschäftigt ist und nichts anderes will. 

Eltern sollten sich aber nicht täuschen: Das Kind merkt es unterschwellig, dass es geparkt wird. Außerdem gibt es Hinweise, dass diese Konfliktvermeidung der Eltern dazu führt, dass das Kind weniger gut lernen kann, seine Gefühle zu regulieren. Kinder können lernen, geduldig zu sein und zu warten, bis die Eltern zu Ende telefoniert haben. Es kann allerdings sein, dass deshalb das ein oder andere Telefonat scheitert, weil das Kind noch nicht abwarten kann, bis es an der Reihe ist.